Für den 5. Mai organisieren einige Vereine (verdi, Türkischer Bund, amnesty international Berlin-Brandenbug u.a.) einen Aktionstag gegen Rassismus und Intoleranz auf dem Platz des 18. März. (Den Einladungstext siehe unten.)
Die Stiftung Haus der Demokratie hat ein bißchen in diese Richtung geschubst und deshalb einiges an Arbeit abbekommen. Beim Vorbereitungstreffen gestern (10. April) waren über 20 Menschen und mehr als 10 Organisationen vertreten – es scheint zu funktionieren. Allerdings würden wir die Arbeit gerne auf noch viel mehr Schultern verteilen.
Geplant sind 3 Teile:
ab 12 Uhr Stände verschiedener Organisationen, moderierte Vorstellungen von verschiedenen Initiativen zu bestimmenten Themen von der Bühne,
ab 16 Uhr eine Kundgebung von der Bühne aus. Reden werden ein Vertreter des Bundesvorstands der Türkischen Gemeinde (http://www.tgd.de/), ein Vertreter von Verdi (http://www.verdi.de/), eine Frau von GLADT (www.gladt.de), weitere Menschen und Organisationen sind angefragt.
ab 19 Uhr wird dann noch Konzert anschließen.
Das nächste Treffen des Vorbereitungskreises ist am 20. April, 19 Uhr im
Haus der Demokratie, Greifswalder Str. 4.
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Einladungstext:
Demokratie und Menschenrechte sind kein Staatsakt
5. Mai – Aktionstag gegen Rassismus und Intoleranz
Nachdem deutsche Polizeibehörden im November 2011 die Existenz der rechtsextremistischen Terrorgruppe NSU entdeckten, waren sie überrascht – und die Öffentlichkeit erschrocken. Auch nach dem Staatsakt vom 23. Februar gibt es mehr offene Fragen zum Verhalten von Verfassungsschutz und Polizei als Antworten.
Wir dürfen die staatlichen Behörden nicht aus ihrer Verantwortung entlassen. Wir dürfen aber auch nicht die Illusion haben, die Bekämpfung von Rassismus und Intoleranz könnte staatlichen Behörden überlassen werden. Vielfach sind diese Behörden selbst Teil des Problems.
Der arabische Frühling wie der Herbst 1989 zeigen: Demokratie kann sich nur dort durchsetzen, wo Menschen aktiv für ihre Menschenrechte und die aller anderen eintreten. Das gilt nicht nur in Umbruchzeiten, sondern auch im Alltag, in der Wirtschaft genauso wie in der Politik und im Privatleben. Menschenrechte sind kein Privileg, das man sich verdienen muss. Sie sind eine Voraussetzung für ein gleichberechtigtes Zusammenleben und die friedliche Lösung von Konflikten.
Gerne reden Politiker von der Vielfalt Berlins. Aber eine Vielfalt, die keine Inszenierung für Touristen ist, braucht Respekt statt Nationalismus, Offenheit statt gesellschaftlicher Ungleichheit. Demokratische Vielfalt ist nicht beliebig. Sie schließt Rassismus und Unterdrückung aus. Solidarität mit den Opfern von Rassismus, Diskriminierung und Ausbeutung ist ihre Grundlage. Diese Grundlage müssen wir selbst praktisch gestalten – keine Partei und keine Verwaltung wird uns das abnehmen.
Sicher sind unsere Möglichkeiten beschränkt. Umso wichtiger ist es, offen zusammenzuarbeiten. Jede und jeder hat ein Stück Verantwortung.
Deshalb laden wir ein zu einem
Aktionstag gegen Rassismus und Intoleranz
am 5. Mai 2012
ab 12 Uhr
am Brandenburger Tor
Orga: http://clof.eu/index.php?id=617