Nach dem Vorbereitungstreffen vom letzten Freitag im Haus der Demokratie sind einige Fragen geklärt: Der Aufruf ist nach kurzer, aber intensiver Debatte beschlossen worden. Wir haben uns auf das nebenstehende Logo verständigt -Danke an Kus-design – und auch der Ablauf und die Rednerinnenliste sind etwas konkreter geworden. Auf der Kundgebung werden Anetta Kahane von der Amadeu-Antonio-Stiftung,Kenan Kolat für die Türkische Gemeinde Deutschland und der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske sprechen.
Bis dahin wollen wir auf verschiedenen Veranstaltungen, vor allem auf den Demonstrationen am 1. Mai mit dem Aufruf unter die Leute gehen. Dafür und für die Arbeit, die eine solche Kundgebung nun einmal macht, suchen wir noch jede Menge Unterstützung. Das nächste Vorbereitungstreffen:
26. April, 17.30 Uhr, Seminarraum I (Vorderhaus, 1. OG) im Haus der Demokratie und Menschenrechte.
Aufruf: Demokratie und Menschenrechte sind kein Staatsakt
5. Mai – Aktionstag gegen Rassismus und Intoleranz
Gerne reden Politikerinnen und Politiker von der Vielfalt Berlins. Aber eine Vielfalt, die keine Inszenierung für Touristen ist, braucht Respekt statt Nationalismus, Offenheit statt gesellschaftlicher Ungleichheit. Demokratische Vielfalt ist nicht beliebig. Sie schließt Rassismus und Unterdrückung aus. Solidarität mit den Opfern von Rassismus, Diskriminierung und Ausbeutung ist ihre Grundlage. Diese Grundlage müssen wir selbst praktisch gestalten – keine Partei und keine Verwaltung wird uns das abnehmen. Jede und jeder von uns hat ein Stück Verantwortung.
Die Ablehnung von Rassismus und Intoleranz ist leider nicht selbstverständlich. Wohin menschenverachtende Ideologien und Einstellungen führen können, zeigte hierzulande der Fall der „NSU“. Nachdem deutsche Polizeibehörden im November 2011 die Existenz dieser rechtsextremistischen Terrorgruppe entdeckten, waren sie überrascht – und die Öffentlichkeit erschrocken. Auch nach dem Staatsakt vom 23. Februar gibt es mehr offene Fragen zum Verhalten von Verfassungsschutz und Polizei als Antworten.
Wir dürfen die staatlichen Behörden nicht aus ihrer Verantwortung entlassen. Wir dürfen aber auch nicht die Illusion haben, die Bekämpfung von Rassismus und Intoleranz könnte staatlichen Behörden überlassen werden. Oft sind auch Behörden Teil des Problems.
Der arabische Frühling wie der Herbst 1989 zeigen: Demokratie kann sich nur dort durchsetzen, wo Menschen aktiv für ihre Menschenrechte und die aller anderen eintreten. Das gilt nicht nur in Umbruchzeiten, sondern auch im Alltag, in der Wirtschaft genauso wie in der Politik und im Privatleben. Menschenrechte sind kein Privileg, das man sich verdienen muss. Sie sind eine Voraussetzung für ein gleichberechtigtes Zusammenleben und die friedliche Lösung von Konflikten.
Deshalb laden wir ein zu einem
Aktionstag gegen Rassismus und Intoleranz
am 5. Mai 2012
ab 12 Uhr
am Brandenburger Tor
Unterstützer bisher:
* Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte
* Amadeu-Antonio-Stiftung
* Amnesty International Berlin-Brandenburg
* Creative Lobby of Future – CLoF e. V.
* Gedenkstätten Forum
* ver.di Berlin-Brandenburg & ver.di Jugend
* Initiative gegen das Chipkartensystem
* AStA der HWR
* Türkische Gemeinde in Deutschland
* Young Voice TGD
* Landesschülerausschuss
* Stark ohne Gewalt
* EVG
* Friedrich-Ebert-Stiftung